Job kündigen und Auszeit nehmen: Was Du als HR-Verantwortliche*r wissen solltest

Immer mehr Mitarbeitende entscheiden sich bewusst dafür, ihren Job zu kündigen und eine Auszeit zu nehmen – sei es für Reisen, persönliche Weiterentwicklung, Pflege von Angehörigen oder einfach zur Regeneration nach intensiven Arbeitsphasen und mehr Freiheit im Leben – abseits vom stressigen Arbeitsalltag. Für Unternehmen und insbesondere die HR-Abteilung bedeutet dieser Trend neue Herausforderungen, aber auch Chancen.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du als HR-Verantwortliche*r professionell mit Kündigungen auf Zeit umgehst, welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind und wie Du Auszeiten konstruktiv in Eure Personalstrategie integrieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Warum kündigen Mitarbeitende ihren Job, um eine Auszeit zu nehmen?
- Job kündigen und Auszeit nehmen: Was bedeutet das für HR?
- Rechtliche Aspekte: Kündigung mit Ansage
- Vorteile, wenn Mitarbeitende eine Auszeit nehmen (dürfen)
- Übersicht: So kannst Du auf Kündigung mit Auszeitwunsch reagieren
- Wann es sinnvoll ist, eine Rückkehrmöglichkeit zu schaffen
- Fazit: Kündigung mit Auszeit muss kein Verlust sein
- FAQ – Job kündigen und Auszeit nehmen
Warum kündigen Mitarbeitende ihren Job, um eine Auszeit zu nehmen?
Der Entschluss, den Job zu kündigen und eine Auszeit zu nehmen, ist in der Regel gut überlegt und hat vielfältige Gründe. Besonders in einem von Fachkräftemangel und hoher Arbeitsintensität geprägten Umfeld spielen mentale Gesundheit, Sinnsuche und Work-Life-Balance eine immer größere Rolle. Viele Arbeitnehmer genießen die Aussicht bzw. Möglichkeit auf einen etwas längeren Urlaub – fernab vom Arbeitsplatz.
Typische Motive für eine berufliche Auszeit:
- Erholung nach einer Burnout-gefährdeten Phase
- Weltreise oder Sabbatical zur Neuorientierung
- Pflege naher Angehöriger oder Elternzeit über das gesetzliche Maß hinaus
- Weiterbildung oder berufliche Neuorientierung
- Persönliche oder spirituelle Entwicklung
Als HR solltest Du diese Beweggründe ernst nehmen und mit Empathie begleiten – auch wenn die Entscheidung manchmal überraschend kommt.
Job kündigen und Auszeit nehmen: Was bedeutet das für HR?
Wenn Mitarbeitende den Job kündigen und eine Auszeit nehmen, entsteht zunächst eine Vakanz. Doch statt diese Situation als reines Risiko zu sehen, kannst Du als HR gezielt strategisch agieren. Wichtig ist dabei, Prozesse und Kommunikation klar zu strukturieren.
H2: Handlungsempfehlungen für HR
1. Offene Gesprächskultur fördern
Je eher Mitarbeitende sich trauen, ihre Gedanken über eine mögliche Auszeit anzusprechen, desto besser kann HR reagieren. Schaffe ein Umfeld, in dem auch über „Tabuthemen“ wie Kündigung gesprochen werden darf.
2. Alternativen zur Kündigung prüfen
Nicht immer ist die Kündigung die einzige Option. Prüfe gemeinsam mit der Führungskraft, ob auch folgende Modelle infrage kommen:
- Unbezahlter Sonderurlaub
- Sabbatical-Programme
- Teilzeitmodelle mit späterer Rückkehr
- Bildungszeit oder Pflegezeit
3. Rückkehroptionen anbieten
Ein starkes Signal als Arbeitgeber ist es, wenn Du Aussteigern eine spätere Rückkehr ermöglichst – etwa durch einen Talent Pool oder ein offizielles „Returnee-Programm“.
4. Nachfolgeplanung sicherstellen
Ein strukturierter Wissenstransfer und klare Übergaben helfen, reibungslose Abläufe zu gewährleisten, wenn Mitarbeitende kündigen und eine Auszeit nehmen.
Rechtliche Aspekte: Kündigung mit Ansage
Wenn Beschäftigte den Job kündigen und eine Auszeit nehmen, sind arbeitsrechtliche Standards einzuhalten – auf beiden Seiten. Die wichtigsten Punkte:
- Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt in der Regel vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende.
- Kündigungen sollten schriftlich erfolgen – per E-Mail reicht nicht.
- HR sollte die Personalakte aktualisieren und ggf. Resturlaub, Überstunden oder Sonderzahlungen korrekt abrechnen.
Tipp: Gib scheidenden Mitarbeitenden ein professionelles Arbeitszeugnis mit auf den Weg – idealerweise in wohlwollender Sprache und mit der Option auf spätere Zusammenarbeit.
Vorteile, wenn Mitarbeitende eine Auszeit nehmen (dürfen)
Auf den ersten Blick scheint es paradox: Du verlierst gutes Personal, weil jemand den Job kündigen und eine Auszeit nehmen will – und trotzdem kann es sich lohnen. Hier sind einige positive Effekte:
- Employer Branding: Wer individuelle Lebensentscheidungen respektiert, punktet als moderner, mitarbeiterfreundlicher Arbeitgeber.
- Personalentwicklung: Rückkehrer bringen neue Perspektiven, Energie und oft neue Kompetenzen mit.
- Kulturentwicklung: Eine offenere Haltung zu Auszeiten kann zu einer gesünderen Unternehmenskultur führen.
Übersicht: So kannst Du auf Kündigung mit Auszeitwunsch reagieren
Hier findest Du wichtige Punkte, die Du als HR-Profi im Blick behalten solltest:
- Gespräch suchen: Beweggründe und Pläne der Mitarbeitenden ernst nehmen.
- Optionen prüfen: Gibt es Alternativen zur Kündigung?
- Klare Prozesse: Kündigungsfristen, Zeugniserstellung, Wissenstransfer.
- Perspektiven offenhalten: Rückkehr nicht ausschließen, sondern gestalten.
- Kultur pflegen: Eine Auszeit muss kein Bruch sein – sondern ein Übergang.
Wann es sinnvoll ist, eine Rückkehrmöglichkeit zu schaffen
Nicht jeder, der den Job kündigt und eine Auszeit nimmt, will dauerhaft „aussteigen“. Viele kehren nach einigen Monaten mit neuem Elan zurück – entweder zum alten Arbeitgeber oder in eine neue Rolle. Eine clevere HR-Abteilung erkennt hier Potenzial.
Aufzählung im Fließtext:
Rückkehrmöglichkeiten können z. B. über folgende Maßnahmen geschaffen werden:
- Einladung zum internen Alumni-Netzwerk,
- regelmäßige Info-Mailings zu offenen Stellen,
- persönliche Einladung zu Firmenevents oder Fortbildungen,
- dokumentierte Kompetenzen im internen Talent Pool.
Fazit: Kündigung mit Auszeit muss kein Verlust sein
Wenn Mitarbeitende den Job kündigen und eine Auszeit nehmen, ist das zunächst eine Herausforderung – organisatorisch wie emotional. Doch als HR kannst Du diesen Schritt aktiv mitgestalten, wertschätzend begleiten und langfristig sogar von ihm profitieren. Die Kunst liegt darin, Offenheit zu fördern, Optionen zu bieten und Perspektiven zu erhalten – auch über die Kündigung hinaus.
FAQ – Job kündigen und Auszeit nehmen
1. Was ist der Unterschied zwischen einer Kündigung und einem Sabbatical?
Eine Kündigung beendet das Arbeitsverhältnis vollständig. Beim Sabbatical hingegen bleibt der Arbeitsvertrag bestehen – die Auszeit erfolgt im Rahmen einer internen Vereinbarung, z. B. durch unbezahlten Sonderurlaub oder ein Zeitwertkonto. Das Sabbatical erfordert die Zustimmung des Arbeitgebers, eine Kündigung nicht.
2. Sollte HR Rückkehrmöglichkeiten für gekündigte Mitarbeitende offenhalten?
Ja, auf jeden Fall. Wer den Job kündigt und eine Auszeit nimmt, kehrt häufig mit frischer Motivation und neuen Fähigkeiten zurück. Ein professionell gepflegter Talent Pool oder Alumni-Netzwerk kann helfen, wertvolle Mitarbeitende langfristig ans Unternehmen zu binden – auch nach einer Pause.
3. Wie kann HR frühzeitig erkennen, dass jemand kündigen und eine Auszeit nehmen möchte?
Ein wertschätzender und offener Dialog ist entscheidend. Führungskräfte sollten regelmäßig Feedbackgespräche führen und Raum für persönliche Anliegen schaffen. Auch ein hohes Maß an Erschöpfung oder wiederkehrende Andeutungen über „das Bedürfnis nach Abstand“ können Anzeichen sein, die HR gemeinsam mit der betroffenen Person besprechen sollte.
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