Zwei Teilzeitjobs: Was du aus HR-Sicht beachten solltest

zwei teilzeitjobs

In einer sich wandelnden Arbeitswelt mit wachsender Flexibilität entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, zwei Teilzeitjobs gleichzeitig auszuüben. Für dich als HR-Verantwortliche oder Personaler stellt sich dabei die Frage: Was bedeutet das für Verträge, Arbeitszeiten, Lohnabrechnung und Sozialversicherung? Dieser Beitrag gibt dir einen fundierten Überblick über die rechtlichen, organisatorischen und praktischen Aspekte rund um das Thema Teilzeit – und was passiert, wenn ein Arbeitnehmer Teilzeitarbeit bei mehreren Arbeitgebern einer Vollzeitstelle bevorzugt.

Warum entscheiden sich Mitarbeitende für zwei Teilzeitjobs?

Die Beweggründe sind vielfältig. Manche möchten ihre Qualifikationen in verschiedenen Bereichen einsetzen, andere suchen finanzielle Sicherheit oder mehr Abwechslung im Berufsalltag durch die Teilzeitbeschäftigung. Auch der Wunsch nach flexibler Arbeitszeitgestaltung oder Selbstverwirklichung spielt eine Rolle.

Typische Motive für zwei Teilzeitjobs:

  • Ergänzung des Einkommens
  • Berufliche Vielfalt oder fachliche Weiterentwicklung
  • Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Sicherheit durch zwei unabhängige Beschäftigungsverhältnisse

Als HR-Abteilung solltest du solche Entwicklungen aktiv begleiten und rechtzeitig mit klaren Richtlinien und Tools unterstützen.

Zwei Teilzeitjobs: Was sagt das Arbeitsrecht?

Grundsätzlich ist es in Deutschland erlaubt, zwei Teilzeitjobs parallel auszuüben – unter bestimmten Voraussetzungen. Dabei gelten einige rechtliche Rahmenbedingungen, die du im Blick behalten solltest.

Die wichtigsten arbeitsrechtlichen Grundlagen

  • Arbeitszeitgesetz (ArbZG): Die maximale Arbeitszeit darf 48 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Bei zwei Jobs wird die Gesamtarbeitszeit zusammengerechnet.
  • Pflicht zur Anzeige: Arbeitnehmer sind verpflichtet, eine Nebentätigkeit beim Hauptarbeitgeber anzuzeigen – auch wenn es sich um einen zweiten Teilzeitjob handelt.
  • Wettbewerbsverbot: Der zweite Job darf nicht in direkter Konkurrenz zum Hauptjob stehen.
  • Erholungsphasen: Zwischen zwei Arbeitseinsätzen müssen mindestens 11 Stunden Ruhezeit liegen.

Herausforderungen für HR bei zwei Teilzeitjobs

Wenn du Mitarbeitende betreust, die zwei Teilzeitjobs haben, gibt es mehrere Punkte, die du beachten solltest – nicht nur arbeitsrechtlich, sondern auch organisatorisch.

Typische Herausforderungen aus HR-Sicht

  • Arbeitszeiterfassung: Gesamtarbeitszeit korrekt dokumentieren und kontrollieren
  • Vermeidung von Überlastung: Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden im Blick behalten
  • Koordination von Abwesenheiten: Urlaubsplanung mit anderen Arbeitgebern abstimmen
  • Versicherungsrechtliche Einstufung: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen korrekt melden

Sozialversicherung bei zwei Teilzeitjobs

Besonders relevant für HR ist die sozialversicherungsrechtliche Behandlung. Dabei kommt es darauf an, ob beide Jobs bei verschiedenen oder beim gleichen Arbeitgeber ausgeübt werden.

Zwei Teilzeitjobs bei verschiedenen Arbeitgebern:

  • Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung werden aus beiden Jobs abgeführt, sofern sie zusammen sozialversicherungspflichtig sind.
  • Werden beide Tätigkeiten als Minijobs ausgeübt (je unter 538 € monatlich, Stand 2025), ist nur der erste Job versicherungsfrei. Der zweite wird sozialversicherungspflichtig.

Zwei Teilzeitjobs beim gleichen Arbeitgeber:

  • In diesem Fall handelt es sich meist um ein einheitliches Arbeitsverhältnis. Die Stunden werden addiert und als ein Job behandelt – mit allen arbeitsrechtlichen und versicherungsrechtlichen Folgen.

Was du als HR beachten solltest, wenn Mitarbeitende zwei Teilzeitjobs haben

Ein transparenter und strukturierter Umgang mit dem Thema schafft Vertrauen und verhindert Konflikte. Besonders hilfreich ist eine gute Softwarelösung, die relevante Daten übersichtlich zusammenführt.

Wichtige Punkte im Überblick (Bulletpoints):

  • Erfasse die wöchentliche Gesamtarbeitszeit beider Jobs.
  • Frage bei der Vertragsunterzeichnung nach bestehenden Nebenbeschäftigungen.
  • Prüfe, ob Ruhezeiten und Pausenregelungen eingehalten werden.
  • Dokumentiere Arbeitszeiten gesetzeskonform und digital.
  • Biete Aufklärung über mögliche sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen.

Vorteile und Risiken – eine strukturierte Aufzählung

Vorteile für Mitarbeitende:

  1. Höheres Einkommen durch zwei Jobs
  2. Mehr berufliche Freiheit und Flexibilität
  3. Abwechslung im Arbeitsalltag

Risiken für Unternehmen/HR:

  1. Erhöhtes Risiko für Überstunden und Gesetzesverstöße
  2. Schwierige Urlaubs– und Abwesenheitskoordination
  3. Potenzielle Leistungseinbußen durch Doppelbelastung

Wie Softwarelösungen bei der Verwaltung von zwei Teilzeitjobs helfen können

Moderne HR-Software ermöglicht es dir, relevante Informationen zu Arbeitszeitmodellen, Ruhezeiten und Lohnabrechnung schnell und rechtssicher zu erfassen. Funktionen wie automatische Arbeitszeitkontrollen oder Hinweise bei Überschreitung gesetzlicher Vorgaben machen es einfacher, zwei Teilzeitjobs korrekt zu verwalten.

Fazit: Zwei Teilzeitjobs erfordern Transparenz und Struktur

Die gleichzeitige Ausübung von zwei Teilzeitjobs ist ein Trend, der in der Arbeitswelt von morgen weiter zunehmen wird. Für dich als HR-Experte bedeutet das, klare Prozesse zu schaffen, frühzeitig Risiken zu erkennen und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu respektieren. Mit passenden Tools und einem guten Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen lässt sich dieser Spagat meistern – professionell, transparent und fair.

FAQ – Häufige Fragen zu zwei Teilzeitjobs

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